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Atlas der Mobilität, Forschungsprojekte und Ergebnisse

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Die Stäffele Gallery

Idee

Welche spezifischen Qualitäten bieten die Stäffele als autofreie Mobilitätsräume? Wie lassen sich alltägliche Durchgangsräume als sozialer Raum für die Gemeinschaft ­nutzen? Wie können diese Möglichkeiten be­wusst gemacht werden? Unter dem Motto „Die Stadt als Haus“ wurden Anwohner*innen und Nutzer*­innen der Stäffele eingeladen, ihre Nachbarschaft gemein­sam zu erkunden und die getreppten Stadträume zu bewohnen. Bei Veranstaltungen und interaktiven Installationen lernten sich Nachbarn kennen, entwickelten ein Bewusstsein für ihre Stadträume, übernahmen Verantwortung und gestalteten so die Nachbarschaft und die Wege zu Fuß einladender.

Umsetzung

Das Projekt wurde vom 1. bis 5. August 2016 auf drei Staffeln im Stadtteil Heslach um­gesetzt. Im Rahmen einer Summer School kamen Anwohner*innen und Studierende bei abendlichen Hocketsen zusammen und tauschten sich über ihre Wahrnehmung der Staffeln aus. Im Anschluss entwarfen und realisierten die Studierenden Installationen auf den Staffeln, um die Möglichkeiten der Räume zum Aufenthalt und Austausch erlebbar zu machen. Parallel dazu wurden unterschiedliche Veranstaltungsformate wie Konzerte, Lesungen und Kochkurse zum „Community Building“ auf den Staffeln erprobt. Nach vier Wochen wurden die Installationen wieder abgebaut und zum Teil auf anderen ­Staffeln weitergenutzt. Vor und während des Ausstellungszeitraums fanden Zählungen und Kurzinterviews auf den Staffeln statt, um die Wirkung der Maßnahmen auf die Nutzung der Staffeln beurteilen zu können. Parallel wurden die Aktivitäten auf den Staffeln in einem Beobachtungstagebuch dokumentiert. Die öffentliche Wahrnehmung der Interventionen wurde über eine Medienanalyse von Presse und Facebook ausgewertet. Abschließend wurden die Ergebnisse in einem „Kochbuch für die Stadt“ als Best-Practice Einleitung für alle Stuttgarter*innen aufgearbeitet.

Ergebnisse

Mobilität & Soziale Räume
Wo Menschen täglich zu Fuß unterwegs sind, fällt es leicht, miteinander in Kontakt zu kommen. Dass diese Qualität auf den ­ruhigen Staffeln aber unterrepräsentiert ist, hat die Stäffele Gallery gezeigt. Neue An­gebote wie Sitzgelegenheiten, Pinnwände oder spontane Hocketse schufen den nötigen Anstoß und brachten Nachbarn häufig das erste Mal miteinander ins Gespräch. Wo Angebote zum offenen Austausch von Mobilitäts­routen getrennt waren, bedurfte es dagegen deutlich mehr Aufwand, Menschen und Nachbarschaften in Kontakt zu bringen. Gleichzeitig war einer der größten Hinderungsgründe für die Begehung der Staffeln der Aufenthalt unbekannter Gruppen und eine fehlende soziale Kontrolle. Wo diese hingegen gegeben ist, wird auch das Zufußgehen attrak­tiver.

 

Kommunikation
Im Projekt zeigte sich deutlich der Wunsch der Anwohner*­innen, Verantwortung für die Nachbarschaft zu übernehmen. Für gemeinsame Projekte fehlte es aber an einer ­niederschwelligen „Kommunikationsinfrastruktur“. So wie ein Austausch für gemeinsame Projekte unerlässlich ist, scheint auch der Wandel unserer Mobilitätskultur die mit Gesprächen einhergehende Reflexion des eigenen Handelns zu brauchen.

 

Stäffele als Stuttgarter Vorbild
Das Interesse von Presse und Einwohner*innen an den Stäffele war und ist allgemein hoch. Dies könnte bei einem gewollten Mobilitätswandel der Stadt Stuttgart ein Ansatz sein, die Thematik stadtspezifisch zu kommunizieren: „Stuttgarter Straßen: so ruhig und feinstaubarm wie unsere Stäffele“.

Fortsetzung

Die Staffeln bieten als gemeinsamer Stadtraum vor der eigenen Tür eine gute Ausgangslage, um in der Nachbarschaft in direk­ten Kontakt zu kommen. In kleinem Rahmen fällt es leicht, sich auf gemeinsame Ziele zu verständigen und nach dem Motto „think global, act local“ selbst die Umwelt zu gestalten. Der Schritt zu einer anderen (Mobilitäts-)Kultur scheint dann nur noch ein kleiner. An dem Ansatz, den „Stadtraum als Medium“ zu gestalten, arbeitet die Stäffele Gallery weiter und erprobt neue Dialog­formate für Mobilitätsräume.

Zivilgesellschaftliche Praxispartner
Stäffele Gallery
Johannes Heynold

 

Koordination
SI – Städtebau Institut, Lehrstuhl Internationaler Städtebau
Raphael Dietz

 

Umsetzung
Architekturstudierende im Rahmen einer Summer School (Andrea Birth, Alexandra Broclawski, Alija Dolo, Karim Elghor, Karin Hauser, Lisa Jehle, Lea Jürgens, Mercan Kilic, Larisa Moise, Nadja Velska Tietz, Dennis Tilke, Hakan Yilbirt, Hao Xu), verschiedene lokale bürgerschaftliche Akteure als Unterstützer

Bearbeitungszeitraum
März 2016 – September 2017

www.facebook.com/staeffele

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